Scan (Millenium Insight)
Neben dem Tastbefund (Palpation), stellt der Scan ein sehr wichtiges diagnostische Verfahren in der Chiropraktik dar. Das computergestützte Gerät wurde ursprünglich von der NASA entwickelt, um die extreme Stressbelastung der Astronauten messen zu können.
Es werden hierbei mehrere Messverfahren kombiniert: Der ‚Thermal Scan‘ misst die an die Haut weitergeleitete Entzündungswärme im Seitenvergleich. Im nächsten Schritt wird (ebenfalls im Seitenvergleich) der Muskeltonus entlang der Wirbelsäule an den wichtigsten Punkten bestimmt. Darüberhinaus wird in einem weiteren Test die Funktion des vegetativen Nervensystems überprüft. Es werden dabei Hautwiderstand, Hauttemperatur ("die ehrliche Haut") und die Herzfrequenz (Puls) über eine Zeit von ca. fünf Minuten gemessen und auf diese Weise die Anpassungsfähigkeit grundlegender Körperfunktion ermittelt.
Abschließend werden die Daten mit weiteren Befunden abgeglichen und erlauben über den Organbezug eine zügige Ermittlung sowohl der stark belasteten Systeme im Körper, als auch der Kompensationsbereiche.
Scan (Myovision)
Myovision verwendet ein sogenanntes oberflächliches Elektromyogramm (sEMG). Es werden detailliert Muskelverspannungen an und um die Wirbelsäule gemessen. Das Verfahren erlaubt eine schnelle Beurteilung des Zustandes des Nervensystems, die Ergebnisse werden zusammengefasst durch einen ‚Stress Score‘ übergeben. Die Reproduzierbarkeit der Befunde wurde in peer-reviewten Studien bestätigt.
Diagnostik mittels
bildgebender Verfahren
Auch Chiropraktiker nutzen bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT (Magnetresonanztomographie), ebenso wie andere Mediziner, zur speziellen Diagnose. In besonderen Fällen kann es erforderlich sein, den/die Patienten_in hierfür noch einmal an eine radiologische Praxis zu überweisen.
Dabei betrachten Chiropraktoren die Bilder etwas anders als z.B. Orthopäden. Im Vordergrund stehen unter anderem Ablagerungen an den Wirbelgelenken und kleinste Fehlstellungen der Gelenke (sogenannte Subluxationen = unvollständige Auskugelung/Verrenkung), die Schulmediziner überwiegend als eher unauffällig einordnen würden.
Liegen Ihnen bereits solche Unterlagen vor, bringen Sie diese bitte zum Ersttermin mit.
Ein kurzes Wort zur CT (Computertomographie): Dieses Verfahren erzeugt zwar die genausten Bilder vom Inneren des Körpers. Andererseits wird der Organismus allerdings mit einer bis zu 1000-fach erhöhten, ionisierenden Strahlung (im Vergleich zu einem einfach Röntgenbild) konfrontiert, so dass es aus unserer Sicht dazu einer besonders sorgfältigen Risiko-Nutzen-Abwegung bedarf.
Spinalizer
Mithilfe des Spinalizers wird auf einfache Weise die Statik im Körper vermessen. Der/die Patient_in muss sich lediglich ruhig und entspannt hinstellen. Die gespannten Litzen des Spinalizers werden dann im Rahmen entsprechend der Mittellinie, der Beckenknochen, der Schultern und des Kopfes ausgerichtet und bilden so millimetergenau Schiefstellungen in der Haltung ab.
Beinlängen-Differenz
Zunächst ist der Begriff recht missverständlich. Unterschiedliche Längen der Beine kommen natürlicherweise so gut wie nie vor. Anders ist dies z.B. nach dem heutzutage häufigen Implantieren künstlicher Hüftgelenke (TEP = Totalendoprothese).
Vielmehr deutet eine (scheinbare) Beinlängen-Differenz auf einen vorliegenden Schiefstand und/oder eine Rotation des Beckens unterschiedlicher Ausprägung (bis zu mehreren Zentimetern) hin. Übliche Maßnahmen wie Schuheinlagen fixieren diesen Zustand höchstens, ändern jedoch nichts an dessen Ursache.
Während einer chiropraktischen Justierung kommt der Feststellung der Beinlängen-Differenz eine besonders wichtige Funktion zu. Eine erfolgreiche Justierung des Beckenbereichs (der ISGs = Iliosacralgelenke), der Halswirbelsäule und des Kopfgelenks (Atlantookzipitalgelenk) kann so unmittelbar kontrolliert werden.
Anders gesagt: Sind die Beinlängen (auch die Armlängen) nicht ausgeglichen, zeigt uns das Nervensystem an, dass die Justierung noch nicht vollständig ist.